Voller Inbrunst, analytischem Scharfsinn und Schalk im Nacken rückt Oliver Baier mit seiner Schlagerschlachtung den berühmtesten und berüchtigsten Perlen der deutschsprachigen Populär-Lyrik und deren Urhebern kabarettistisch zu Leibe. Er sitzt da, liest Kleinode vor wie „Theo, wir fahr’n nach Lodz“ und kann sich dabei des Grübelns nicht erwehren. Aber eigentlich liest er ja nicht, und wenn, dann ganz absichtlich falsch. Er intoniert, inszeniert, ironisiert, schreit und säuselt mit einem Wandlungstalent, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Aus Songs wie „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Marina“ werden so kleine psychopathologische Dramen, Taschenspiegel eines Weltbilds für alle, die ausziehen wollen, im Lachen das Gruseln zu lernen. Es wird ein Abend voll unerhörter Original-Texte populärer Liebes-Balladen, unsäglicher Party-Knüller, skurriler Sommer-Hits und Trash pur, von Hitparaden-Fans zur deutschen Gegenwartsdichtung geadelt.